Ballet pour Instruments Mécaniques et Percussion (Komposition)

Das Ballet Mécanique (Ballet pour Instruments Mécaniques et Percussion) des amerikanischen Komponisten George Antheil gilt als eines der Schlüsselwerke des frühen 20. Jahrhunderts, spaltete die Musikwelt und führte zu den größten Skandalen der Musikgeschichte.

1924 begann Antheil zusammen mit Fernand Léger und Dudley Murphy mit dem Projekt Ballet Mécanique. Léger und Murphy schufen einen der ersten abstrakten Filme, den Antheils Musik mit sechzehn Player-Pianos (mechanische Klaviere) begleiten sollte. Allerdings konnten die Klaviere weder untereinander noch mit dem Film synchronisiert werden, weshalb Film (je nach Version 16 bzw. 19 Minuten Länge) und Musik (30 Minuten Länge) zwei eigenständige Werke wurden. Antheil ließ daraufhin extra Klavierrollen für ein Player-Piano herstellen, das er durch acht Klaviere, vier Xylophone, zwei elektrische Klingeln, zwei Flugzeugpropeller, Tamtam, vier große Trommeln und Sirenen ergänzte. Die Pariser Premiere unter Vladimir Golschmann am 19. Juni 1926 kann als (Skandal-)Erfolg gewertet werden, hingegen wurde die Aufführung in New York City 1927 unter Eugène Goossens eines der größten Desaster, dessen man sich in New York erinnerte.

Für die Deutsche Kammermusik Baden-Baden 1927 arrangierte Antheil den I. Teil des Ballett mécanique für Welte-Mignon, es kam dort am 16. Juli 1927 zur Aufführung.

1952/53 überarbeitete Antheil das Werk nochmals, indem er Repetitionstakte, die ursprünglich zur Synchronisation des Films gedacht waren, herausstrich, was die Spieldauer fast halbierte. Des Weiteren verkleinerte er die Besetzung: das Player-Piano fehlt ganz, aus den acht Klavieren wurden vier, ebenso reduzierten sich die Zahl der Xylophone von vier auf zwei etc. Der Grundcharakter blieb aber erhalten, das Werk wurde seinen Angaben zufolge nur „präziser“. Bei der Uraufführung 1954 an der Columbia University gab es keinerlei Tumulte mehr, dreiminütige Ovationen zwangen den „Bad Boy“ zu zahlreichen „bürgerlichen“ Verbeugungen vor dem Publikum.

Das Ballet mécanique blieb die bekannteste Komposition George Antheils, obwohl er bis zu seinem Lebensende sehr produktiv war. So schrieb er unter anderem mehrere Opern, sechs Sinfonien, Solokonzerte, Kammermusik, Lieder, Klaviermusik.

Download | George Antheil | Ballet mecanique (Wikipedia)

1 Knoten zu Ballet pour Instruments Mécaniques et Percussion (Komposition)

  1. Um Antheils ursprüngliche Intentionen der Komposition zu berücksichtigen, fanden in den letzten Jahren mehrere Aufführungen der Urfassung statt, zunächst in den USA, eine weitere Aufführung mit sechzehn Player Pianos fand 2002 in Essen statt.

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