„Juden und Deutsche“, erstmals erschienen in Berlin 1921, ist ein fulminanter Beitrag zu einer Debatte, die in Deutschland und Österreich zwischen 1900 und 1933 geführt wurde. In seiner kritischen Analyse des deutschen Judentums unterzieht er die beiden gängigen Positionen – die der Assimilation und die des Zionismus – gleichermaßen einer witzigen und polemischen Kritik, dies aber von einem denkbar ungewöhnlichen Standpunkt aus: Nicht nur von Ludwig Börne und Friedrich Nietzsche, sondern vor allem von Otto Gross‘ anarchistischer Überbietung der Psychoanalyse her argumentierend, stellt er diesen „bürgerlichen“ Versionen des modernen Judentums eine antibürgerliche entgegen, eine nach Kuh allerdings genuin jüdische Moderne: die der Diaspora.
Das Original finden sich in der University of Florida Digital Collection