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Birchermüesli

Für eine Portion:

  1. 1 gehäufter Esslöffel Haferflocken
  2. 3 Esslöffel Jogurt oder Milch
  3. ein halber Teelöffel Honig
  4. 1 Apfel, eine halbe Orange, eine halbe Banane
  5. 1 Esslöffel gemischte Beeren (frisch oder tiefgefroren)
  6. 1 Esslöffel gemahlene Nüsse

Etwas Zitronensaft, Jogurt und Honig unter die Haferflocken mischen.
Den Apfel reiben, Beeren, Orangen- und Bananenstücke unterheben, mit Nüssen bestreuen

Maximilian Oskar Bircher Benner war ein Schweizer Ernährungsreformer und entwickelte dabei das Birchermüesli.

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Dachaulied

Jura Soyfer hat das Lied im Jahre 1938 im Konzentrationslager geschrieben. Es ist eine ironische Antwort auf das Motto von Dachau: „Arbeit macht frei“. Der Text wurde selber nicht dort aufgeschrieben.  Er wurde mündlich weitergegeben von  seinen Kameraden und später vom Komponisten Herbert Zipper vertont. Herbert Zipper überlebte Dachau. Jura Soyfer wurde später nach Buchenwald deportiert und starb  dort 1939 an Typhus.

Jura Soyfer, 1938, Text

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Das Kunstwerk im Zeitalter der technischen Reproduktion

Die Einzigartigkeit des Kunstwerks ist identisch mit seinem Eingebettetsein in den Zusammenhang der Tradition.

Die technische Reproduzierbarkeit verändert das Verhältnis der Masse zur Kunst. Aus dem rückständigsten, z.B. einem Picasso gegenüber, schlägt es in das fortschrittlichste, z.B. angesichts eines Chaplin um.

„Unsere Kneipen und Großstadtstraßen, unsere Büros und möblierten Zimmer, unsere Bahnhöfe und Fabriken schienen uns hoffnungslos einzuschließen. Da kam der Film und hat diese Kerkerwelt mit dem Dynamit der Zehntelsekunden gesprengt, so daß wir nun zwischen ihren weitverstreuten Trümmern gelassen abenteuerliche Reisen unternehmen. Unter der Großaufnahme dehnt sich der Raum, unter der Zeitlupe die Bewegung.“

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist der Titel eines Aufsatzes des Philosophen Walter Benjamin, den er 1935 im Pariser Exil verfasste. Er erschien erstmals 1936 unter dem Titel L’œuvre d’art à l’époque de sa reproduction mécanisée in derZeitschrift für Sozialforschung, in einer redaktionell überarbeiteten und gekürzten französischen Übersetzung.

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit stellte sich dem erstarkten Faschismus entgegen; Benjamin verspricht darin, dass er neue Begriffe zur Kunstanalyse verwenden werde, die für den Faschismus nicht brauchbar seien, aber revolutionäre Forderungen in der Kunstpolitik anleiten könnten. Es ist seine zum Teil kühne, zum Teil poetische Begrifflichkeit (kühn gerade auch, weil poetisch) und die ungemein dichte, inhaltsgeladene Sprache, von der sich Intellektuelle angezogen fühlen. (Quelle: Fritz Billetter)

Benjamin vertritt darin die These, dass die Kunst und ihre Rezeption selbst, insbesondere durch die Entwicklung von Photographie und Film, einem Wandel unterworfen sind. Dies geschehe zum einen durch die Möglichkeit der massenhaften Reproduktion, zum anderen durch eine veränderte Abbildung der Wirklichkeit und damit eine veränderte kollektive Wahrnehmung. Zudem verliere in diesen Prozessen das Kunstwerk seine Aura, was in der Folge wiederum die soziale Funktion der Medien verändere. Die durch die Reproduzierbarkeit entstehende kollektive Ästhetik biete zwar die Möglichkeit der Entwicklung hin zu gesellschaftlicher Emanzipation, berge aber auch die Gefahr der politischen Vereinnahmung, wie zeitgenössisch am Aufstieg des Faschismus deutlich werde. (Quelle: Wikipedia CC-BY-SA)

Walter Benjamin, 1935, Buch

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Mann ohne Eigenschaften

Die Arbeit an diesem Roman begann Musil 1921. Der erste Band des auf drei Bücher angelegten Romans erschien am 26. November 1930, der erste Teil des zweiten Buches 1932. Musil arbeitete bis zu seinem Lebensende 1942 unter schwierigsten existentiellen Bedingungen an dem Roman, konnte ihn jedoch nicht vollenden.Der Autor hinterließ ein Konvolut von 12.000 Blättern mit 100.000 Anmerkungen und Querverweisen, aus denen spätere Herausgeber nach eigenem Gutdünken die Fortsetzung des Romans konstruierten. Eine ursprünglich für 2005 geplante digitale Version des Gesamtwerks (Klagenfurter Ausgabe) erschien erst 2009. (Quelle: Wikipedia CC-BY-SA)

Robert Musil, 1933, Buch

 

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Wachtmeister Studer

Ihr seid…« (Räuspern.) »Ihr seid der Wachtmeister Studer?« »Ja.« »

Nehmt Platz.« Der Untersuchungsrichter war klein, mager, gelb. Sein Rock war über den Achseln gepolstert und von lilabrauner Farbe. Zu einem wei- ßen, seidenen Hemd trug er eine kornblumenblaue Krawatte. In den dicken Siegelring war ein Wappen eingraviert – der Ring schien übrigens alt. »Wachtmeister Studer, ich möchte Euch sehr höflich fragen, was Ihr Euch eigentlich vorstellt. Wir kommt Ihr dazu, Euch eigenmächtig – ich wiederhole: eigenmächtig! in einen Fall einzumischen, der…«

Wachtmeister Studer ist die Romanfigur von Friedrich Glauser, welche vor allem in Bern und Umgebung Kriminalfälle zu lösen. Studer geht sehr intuitiv vor und trinkt, sowie raucht dazu gerne in den anliegenden Restaurants.

Friedrich Glauser, 1935-37, Buch

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Wenn die Elisabeth

„Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt…“

Efim Schachmeister, 1930, Schellackplatte

Der Jude und Jazzmusiker Schachmeister, in beiden Eigenschaften den neuen Machthabern verhasst, emigrierte aus Nazi-Deutschland. Zunächst ging er nach Belgien, dann nach Luxemburg. 1936 wanderte er wie seine Landsleute Leon Golzmann (alias Dajos Béla) und Samuel Baskind (alias Sam Baskini) nach Lateinamerika aus. Er verstarb bereits 1944 im Alter von nur 50 Jahren in Argentinien.

Am 19. März 2014 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 5, ein Stolperstein verlegt.

Download (6.4MB) | Efim Schachmeister (Wikipedia)